Die Organisatoren des Tauchaer Frühjahrsputzes strahlten vergangenen Sonnabend mit der Sonne um die Wette. Denn alles in allem waren über 100 Kinder, Jugendliche und Erwachsene
gekommen, um Park- und Freizeitanlagen in der Parthestadt von Müll und Schmierereien zu befreien.
Taucha
Immer mehr Menschen strömten kurz vor 11 Uhr zum Treffpunkt am kleinen Schöppenteich. Viele hatten Handschuhe, Mülltüten und Arbeitsgeräte mit. Der sechsjährige Valentin war sogar mit
Warnweste und Taschenlampe ausgerüstet. „Für die dunklen Ecken, es soll alles sauber werden, das macht doch Spaß“, sagte der Pfiffikus. Papa Danny Franz lächelte. „Ja, er ist hochgradig motiviert. Das ist ein sinnvoller Einsatz, wir gehen selbst gern in den Park,
und finden es schöner, wenn es dort ordentlich aussieht“, erklärte der 41-Jährige, der mit seinen drei Söhnen gekommen war.
„Nicht nur reden, sondern etwas tun“
Kurz nach Verteilung der Aufgaben und Putzmittel zogen die Helfer in kleinen Gruppen in alle Himmelsrichtungen davon. Mitorganisatorin Karoline Kolditz (16) hatte auf einem Stadtplan die Orte gezeigt, wo Hand angelegt werden muss. Nicht jeder kannte schon alle Parks
und Flächen, da auch viele Neu-Tauchaer dem Aufruf gefolgt waren. „Wir wohnen seit einem halben Jahr hier. Es ist doch schön, sich mit anderen um die Stadt zu kümmern, in der man lebt.
Außerdem lernt man so Gleichgesinnte kennen und Leute, die sich engagieren“, begründet Bettina Peghini ihre Teilnahme. Die 36-Jährige war mit ihrer Berliner Freundin und drei Kindern
gekommen.
Eine Auszeit von der Gartenarbeit hatte Ramona Hübner (58) genommen und war von Panitzsch mit dem Rad rübergerollt. Sie harkte und putzte am Mahnmal für die Opfer des
Nationalsozialismus. „Ich kann ja nicht nur vor meinen Schülern stehen und reden, ich muss auch was tun. Wenn wir hier immer am 27.
Januar gedenken, dürfen wir diesen Ort den Rest des Jahres nicht verwildern lassen“, sagte die Geschichtslehrerin vom Tauchaer Geschwister-Scholl-Gymnasium.
Viel Lob von Spaziergängern
Mit Frau und Kindern war Alexander Mischek-Eckensberger gekommen. „Es ist doch einfach schöner, wenn kein Müll rumliegt, zuhause schmeißt ja auch niemand sein Zeug einfach rum. Auch die Schmiererein müssen beseitigt werden“, sagte der
42-Jährige. Elke Christ, die wie Tom Richter (20) vom Jugendparlament und Annelie Hampel (23) von der Zeit-Tausch-Börse zu den Organisatoren gehörte, freute sich über die gelungene Aktion. Die 47-Jährige
dankte allen Helfern und meinte: „Viele haben Lob und Zustimmung von Spaziergängern gehört, vielleicht machen die das nächste Mal ja auch mit.“ Am Jugendclub gab es dann für alle Helfer
eine Bratwurst. Der Bauhof Taucha holte die zusammengetragenen, prall gefüllten Müllsäcke ab. Es waren so viele, das der Transporter zweimal fahren musste. Der
nächste Einsatz soll im kommenden Herbst starten.
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